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Alternativen zur Kuhmilch. Symbolbild: Getty Images / Natalia Lebedeva / iStock / Getty Images Plus

Hafer, Mandel, Soja – Wie sinnvoll sind Milchalternativen?

Wer Kuhmilch nicht verträgt oder aus anderen Gründen darauf verzichtet, kann mittlerweile auf eine Fülle von Ersatzprodukten zurückgreifen. Doch wie gut sind die Milchalternativen wirklich? Sind sie verträglicher und besser für die Umwelt?

Aus den Szene-Cafés sind pflanzliche Milchdrinks längst nicht mehr wegzudenken. Wer einen Hafermilch-Cappuccino oder einen Chai mit Sojamilch bestellt, erntet hier kaum mehr fragende Blicke. Und für den Umstieg von Kuhmilch zur Alternative gibt es gute Gründe.

Umwelt

Hafermilch & Co. haben geringere ökologische Auswirkungen auf unseren Planeten als Milch von Kühen. Für ihre Produktion wird weniger Wasser und Land verbraucht, denn nicht nur die Kühe selbst haben Durst, vor allem für den Anbau ihres Kraftfutters sind viel Wasser und Fläche nötig. Besonders Hafer und Soja schneiden im Vergleich gut ab, aber selbst Mandeln und Reis, die warme Klimabedingungen brauchen, haben eine bessere Bilanz. Hafermilch aus in Deutschland angebautem Getreide punktet zudem mit kurzen Transportwegen.

„Für Soja wird doch Regenwald abgeholzt!“, wenden Kritiker gern ein. Tatsächlich verwenden die Hersteller von Sojadrinks aber meist Rohstoffe aus Europa, etwa Soja aus Italien oder Rumänien. Wer unsicher ist, wirft einen Blick auf die Packung – die verrät es in der Regel.

Ernährung

Nicht nur jene, die allergisch auf die Lactose in der Kuhmilch reagieren, sind aus gesundheitlicher Sicht mit den pflanzlichen Alternativen gut beraten. Auch wer auf eine ausgewogene Ernährung achtet, kann zugreifen: Meist enthalten die Drinks weniger gesättigte Fette und Cholesterin und haben eine höhere Nährstoffdichte. Sojamilch beispielsweise enthält in der Regel mehr Protein und Kalzium als Kuhmilch. Hafermilch ist sehr ballaststoffreich und damit verdauungsfördernd. Auch hier hilft es, die Packungsangaben zu überprüfen, da die Nährstoffzusammensetzung je nach Hersteller und Produkt variieren.

Gluten enthalten Hafer- und Sojamilch übrigens nicht. Wenn auf dem Feld allerdings vorher glutenhaltige Getreidesorten standen oder dieselben Maschinen dafür benutzt werden, kann es passieren, dass Allergiker das spüren. Sie sollten auf den Hinweis
„glutenfrei“ achten.

Verwendung

In Kaffee und Tee sind die Milchalternativen Geschmacksache, Hafermilch gilt als besonders mild. Wer gern Schaum mag, ist mit Sojamilch besser beraten oder sollte bei Hafermilch zu Barista-Produkten greifen, die Sonnenblumenöl oder andere Zusätze enthalten oder länger fermentiert sind und dadurch besser schäumen.

Auch für Müsli und zum Kochen und Backen eignen sich die Drinks. Da bei der Herstellung von Hafermilch Stärke in Zucker umgewandelt wird, ist der Geschmack etwas süßlich, deshalb kommen Rezepte zum Teil mit weniger Honig oder Zucker aus. Bei manchen Hafermilchsorten kann es wegen bestimmter enthaltener Enzyme vorkommen, dass Pudding beim Backen nicht fest wird. Da hilft:
ausprobieren.

Anja Schäfer