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Ökologischer Fußabdruck - See im Wald in Form von zwei Füßen

Natürliche Ressourcen: Alle Menschen könnten gut auf der Erde leben

Der verantwortungsvolle Umgang mit Ressourcen beginnt bei jedem Einzelnen. Die Berechnung des persönlichen ökologischen Fußabdrucks ist da ein Anfang, erklärt der Experte Johannes Küstner von Brot für die Welt.

Ein CO2-Rechner erklärt mir, für wie viel CO2-Ausstoß ich verantwortlich bin. Ihr bei „Brot für die Welt „messt den ökologischen Fußabdruck. Welcher Gedanke steckt dahinter?

Die Wissenschaftler Mathis Wackernagel und William Rees sind in den 1990er-Jahren aus einer betriebswirtschaftlichen Perspektive rangegangen. Sie haben gesagt: „Jedes Unternehmen hat doch eine Einnahmen- und eine Ausgabenrechnung. Man guckt, wie viel Geld man einnimmt und kann in der Regel auch nur so viel ausgeben. Wie seltsam ist es, dass wir für die ökologischen Ressourcen, die unsere Lebensgrundlagen sind, so eine Einnahmen- und Ausgabenrechnung nicht machen, sondern einfach verbrauchen, als wäre unendlich viel davon da und damit auch Substanz zerstören. Und dann haben sie so eine Einnahmen- und Ausgabenrechnung erstellt, eine Ökobilanz.

Wie kann man eine solche Bilanz für den ganzen Planeten errechnen?

Man stellt die Frage: Was gibt es eigentlich auf der Welt für Flächen, die uns Umweltdienstleistungen zur Verfügung stellen? Eine Ackerfläche beispielsweise hat die höchste Bioproduktivität, weil sie uns Nahrung liefert. Ein Wald hat auch eine relativ hohe Bioproduktivität, ein Ozean eine etwas geringere, weil da nur an den Küstenregionen Fische entnommen werden und CO2 gespeichert wird. Und eine Wüste hat eine sehr geringe Bioproduktivität, weil da nichts wächst. So wurde über Satellitenaufnahmen ausgerechnet, welche Flächen es auf der Welt gibt und wie hoch ihre Umweltdienstleistungen sind. Die Gesamtheit dieser zur Verfügung stehenden Umweltdienstleistungen ist die Biokapazität. Wenn der Mensch mehr verbraucht, als Biokapazität vorhanden ist, dann betreibt er Raubbau.

„Wenn der Mensch mehr verbraucht, als Biokapazität vorhanden ist, dann betreibt er Raubbau“

Wisst ihr, wer den Rechner vor allem nutzt?

Ungefähr 40 Prozent der Nutzer sind unter 20, aber es benutzen ihn Leute aus allen Altersgruppen. Zuschriften kommen sogar überwiegend von älteren Leuten, die sehr umweltbewusst leben und dann frustriert sind, dass ihr Fußabdruck so schlecht ist. Das Beantworten nenne ich inzwischen Ökoseelsorge. Es geht darum, zu verarbeiten: Was mache ich jetzt mit dieser Erkenntnis, dass mein Fußabdruck überhaupt nicht nachhaltig ist?

Was antwortet ihr diesen Leuten?

Oft sind es Leute, die schreiben: „Ich baue doch schon Gemüse in meinem Garten an“ oder so. Wenn sie dann auch kein Auto fahren und nicht fliegen, haben sie gar nicht mehr so viele Optionen, mit persönlichen Verhaltensänderungen ihren Fußabdruck zu verkleinern. Denen sagen wir: „Es hat eigentlich keinen Sinn, jetzt noch mehr Energie da reinzustecken, weiter den persönlichen Fußabdruck zu verkleinern, sondern es ist viel besser, wenn Sie die vielen Kompetenzen, die Sie haben, der Gesellschaft zur Verfügung stellen, sodass andere Leute auch lernen zu gärtnern oder ohne Auto zurechtzukommen oder so.“ Es ist nur schwer möglich, einen nachhaltigen Fußabdruck zu erreichen, weil der Sockelbetrag in Deutschland schon so hoch ist.

Nämlich die allgemeinen Ressourcen, die das Leben in Deutschland verbraucht?

Ja. Sockelbetrag meint, dass wir in unserer Gesellschaft viele Dinge nutzen, deren Ökobilanz wir nicht unmittelbar selbst beeinflussen können. Wir profitieren von Straßen, Öffentlichem Nahverkehr, Polizei – die ganze öffentliche Daseinsversorgung. Wenn die Gesellschaft insgesamt richtig nachhaltig funktionieren würde mit maßvoller E-Mobilität, fairen Produkten und so weiter, würde dieser Sockelbetrag deutlich geringer ausfallen. Ich versuche den Leuten auch zu erklären, dass die Intention dieser Seite nicht ist, dass man sich jetzt stresst: Wie schaffe ich es bloß, diesen fairen Wert zu erreichen? Sondern eine wesentliche Funktion des Fußabdrucks ist, zu zeigen, wie gewaltig der Veränderungsbedarf ist und dass zu dem persönlichen Verhalten die Strukturveränderungen notwendigerweise hinzukommen müssen.

Macht man den Leuten mit so einem Rechner dann aber nicht ein schlechtes Gewissen – obwohl das Problem bei den Strukturen und in der Wirtschaft und Politik liegt?

Ich finde, man muss das nicht so gegeneinander ausspielen, sondern man kann auch versuchen, das Interesse der Menschen an Umweltschutz und an eigenen Veränderungsmöglichkeiten zu nutzen. Und sie dann auch ermutigen, sich politisch zu engagieren.

Ausgerechnet der Öl- und Gaskonzern BP hat ja vor 20 Jahren einen CO2-Rechner beworben, um bewusst von seiner Verantwortung abzulenken und sie auf den Einzelnen abzuwälzen …

Ich finde das auch kritisch zu hinterfragen, warum BP einen CO2-Rechner bewirbt. Gleichzeitig fände ich es problematisch, wenn man damit insgesamt dieses Konzept des Ökologischen Fußabdrucks aus der Hand geben würde, nur weil BP es aus niederen Interessen benutzt hat. Mathis Wackernagel, der den ökologischen Fußabdruck erfunden hat, hat schon lange vor BP einen Onlinetest dazu veröffentlicht. Durch BP ist der Gedanke wesentlich bekannter geworden. Es gibt durchaus viele Leute, die eine große Motivation für Schöpfungsbewahrung haben, aber nicht wissen, welche Verhaltensweise wie stark was ins Gewicht fällt.

Die machen sich zum Beispiel totalen Stress mit veganer Ernährung, haben aber überhaupt nicht überlegt, wie die weite Fahrt mit dem SUV in den Biosupermarkt in die Bilanz fällt. Es geht nicht darum zu sagen: „Du sollst das und das machen“, sondern zu zeigen, was wie sehr ins Gewicht fällt.

„Es ist genug für jedermanns Bedürfnis, aber nicht für jedermanns Gier.“

Was ist denn der entscheidende Punkt, der geschehen muss, damit unser Planet bewohnbar bleibt?

Ich finde den Satz von Mahatma Ghandi hilfreich, der sagt: „Es ist genug für jedermanns Bedürfnis, aber nicht für jedermanns Gier.“ Ich bin davon überzeugt, dass alle Menschen auf dieser Welt gut leben können. Aber dieses gute Leben wird nicht so aussehen können, wie bei uns, wo sich ein ressourcenverschwenderischer Lebensstil breitgemacht hat.

Die persönlichen Veränderungsmöglichkeiten sind allerdings begrenzt. Was müsste denn global passieren?

Die Frage, die dahintersteckt, lautet ja: Wer muss anfangen? Und die Antwort darauf ist, dass schon die Frage Teil des Problems ist. Wenn man überlegt, wer anfangen muss, dann schieben sich die verschiedenen Akteure in Politik, Wirtschaft oder auch von individueller Ebene immer die Verantwortung hin und her. Eigentlich muss aber auf allen Ebenen so viel wie möglich, so schnell wie möglich passieren. In der Landwirtschaft, in der Energiewirtschaft, in der gesamten Produktionskette, wie wir mit Ressourcen umgehen und die wiederverwenden, in unserer Ernährungsweise. Überall sind Veränderungen notwendig.

Was ist bei dieser Transformation meine Rolle als einzelne Person?

Diese politischen und strukturellen Veränderungen sind meines Erachtens nicht erreichbar, wenn nicht ein ausreichend großer Teil der Gesellschaft dafür ein Bewusstsein hat und es auch selbst ein Stück weit kulturell vorgelebt hat. Ein schönes Beispiel finde ich immer die Energiewende. Jahrzehntelang haben Menschen in gesellschaftlichen Nischen mit erneuerbarer Energie experimentiert. Haben kleine Windräder gebaut oder an kleinen Photovoltaikanlagen gebastelt oder mit Solarthermie experimentiert. Und es gab eine Anti-AKW-Bewegung, die jedes Jahr demonstriert hat. Und irgendwann war dann der Moment da, wo die Politik bereit war zu sagen: „Okay, wir wagen jetzt den Atomausstieg.“ Hätte es diese langen Vorbereitungen nicht gegeben, dann wären gar nicht die Optionen da gewesen, die Erneuerbaren Energien als Energiequelle zu erschließen.

Und ich glaube, so ist es in vielen Transformationsbereichen. Eine Ernährungs- und Landwirtschaftswende gelingt viel leichter, wenn Menschen aus freien Stücken, sei es für Gesundheit oder Klima, weniger tierische Produkte nutzen und sozusagen lernen, wie man sich auch mit Gemüse gut ernähren kann. Wenn man jetzt einfach auf einen Schlag tierische Produkte fünfmal so teuer machen würde, aber in der Gesellschaft gar keine kulturellen Ressourcen da sind, damit umzugehen, dann funktioniert so eine Veränderung nicht. Weil das ineinandergreift, ist auch die Ebene des persönlichen Lebensstils total wichtig. Nicht als Ablenkung von der Strukturveränderung, sondern als Ermöglichung und Motivation dafür.

Brot für die Welt verbindet man ja eher mit Hunger- und Armutsbekämpfung. Warum engagiert ihr euch für Klima- und Umweltschutz?

Das Wichtige bei der Arbeit von Brot für die Welt im Globalen Süden ist ja vor allem, dass wir mit Partnerorganisationen vor Ort zusammenarbeiten. Schon ganz früh waren wir mit Akteuren aus Ländern des Südens im Gespräch darüber, wie gerechte und nachhaltige Entwicklung funktionieren kann. Und die haben uns schon in den 70er-Jahren gesagt: „Ihr müsst anders leben, damit wir überleben können.“ Ein gutes Leben für alle ist nur möglich, wenn wir nicht so sehr über unsere Verhältnisse leben und nicht so sehr Ressourcen aus anderen Ländern beanspruchen.

Johannes Küstner ist Bei „Brot für die Welt“ seit 2012 für die außerschulische Bildungsarbeit mit Jugendlichen und jungen Erwachsenen zuständig. Er ist verantwortlich für die Aktionen „5000 Brote“, „Teller statt Tonne“ oder den Ökologischen Fußabdruck.

Der niederschwellige Fußabdruck-Rechner von „Brot für die Welt“ verzeichnet täglich über 2.000 Zugriffe. 13 Fragen sind zu beantworten, das ist in sechs Minuten erledigt – ohne dass eine Heiz- oder Warmwasserrechnung hervorgekramt werden muss.

Die Fragen stellte Anja Schäfer

Frisches Obst im Supermarkt kann man ganzjährig kaufen. Symbolbild: Getty Images / bernardbodo / iStock / Getty Images Plus

Wie nachhaltig sind Südfrüchte?

Der Gang durch die Obstabteilung gleicht oft einer Weltreise: Bananen aus Costa Rica, Avocados aus Peru, Orangen aus Marokko, jederzeit verfügbar. Lässt sich das mit einem klimabewussten Einkauf vereinbaren?

Äpfel lassen sich schon sprichwörtlich nicht mit Birnen vergleichen – und bei exotischem Obst sieht die Sache nicht anders aus. Denn die Welt ist so komplex wie das Obstregal bunt ist. Wie umweltverträglich Lebensmittel sind, hängt an vielen Faktoren: Anbau, Wasserbedarf, Flächenverbrauch, Transport. Äpfel etwa können frisch vom eigenen Baum stammen, monatelang im Kühllager gelegen haben oder aus Chile angeschifft worden sein.

Bei Südfrüchten macht uns oft der Weg, den sie zurücklegen, ein schlechtes Gewissen. Jedoch schreibt der britische Nachhaltigkeitsforscher Mike Berners-Lee in seinem aktuellen Buch „Planet B“: „Der Transport sorgt meist nur für einen geringen Teil des generellen CO2-Fußbdrucks von Lebensmitteln.“ In Großbritannien sei der Transport nur für sechs Prozent des CO2-Fußabdrucks aller Supermarktwaren verantwortlich. Viel mehr Treibhausgase würden in der Landwirtschaft freigesetzt. „Der Transport von Lebensmitteln wird nur dann ein großes Problem, wenn die Waren mit dem Flugzeug kommen.“ Im Flieger fallen für eine Ananas beispielsweise pro Kilogramm Frucht 15,1 kg CO2-Äquivalente an, im Schiff hingegen nur 0,6 kg. Eine Flug-Ananas verursacht also 25-mal mehr Klimagase als Schiffsware.

Vergleichen ist nötig

Keine Frage: Frisch vom eigenen Strauch gepflückt hat Obst eine noch viel bessere Bilanz. Aber diesen Luxus hat nicht jeder und schon gar nicht das ganze Jahr über. Wer sich gesund ernähren will, für den führt kaum ein Weg am Obstregal oder Marktstand vorbei. Ein genauer Blick auf Herkunft und Anbau kann aber nicht schaden. Denn was hierzulande im beheizten Treibhaus wächst, kommt zwar aus der Region, muss aber für den Planeten nicht immer besser sein als die Exoten: „Lokale Tomaten, die in einem energieintensiven Gewächshaus im Winter angebaut werden, sind oft weniger nachhaltig als per Schiff angereiste Alternativen aus sonnigeren Regionen“, schreibt Berners-Lee.

Das alles bedeutet: genau hingucken und vergleichen. Das zeigt sich auch, wenn man die Zahlen ganz anderer Lebensmittel danebenlegt. Vor allem im Vergleich zu Fleisch und anderen tierischen Produkten schneiden Südfrüchte in ihrer Klimabilanz insgesamt immer noch sehr gut ab. Darauf verweist auch das Inkota-Netzwerk, das sich in Kampagnen und Bildungsarbeit für eine gerechtere Welt engagiert: „Während pro Kilogramm Äpfel aus der Region 0,3 beziehungsweise 0,4 kg CO2-Äquivalente entstehen (je nachdem, ob sie saisonal im Herbst oder im April konsumiert werden), ist der Fußabdruck von per Schiff importierten Bananen, Avocados oder Ananas mit je 0,6 Kilogramm CO2-Äquivalenten nur wenig größer.“ Zum Vergleich: Rindfleisch ist pro Kilogramm für 13,6 kg verantwortlich und liegt damit meilenweit über den verschifften Südfrüchten.

Das heißt: Weil Früchte wie Bananen und Orangen in den Anbauländern unter natürlichem Sonnenlicht statt in beheizten Gewächshäusern gedeihen und weil sie problemlos verschifft werden können, ist ihre Klimabilanz insgesamt nicht viel schlechter als die von heimischem Obst.

Pestizide und Wassermangel

Häufig werden Südfrüchte in Monokulturen angebaut, worunter nicht nur die Artenvielfalt, sondern auch die Widerstandskraft der Landschaft und das Grundwasser leiden: Denn Schädlinge können sich bestens vermehren, werden mit Pestiziden bekämpft, die ins Grundwasser getragen werden. Bei einer Probe von Öko-Test 2018 bekamen nur fair gehandelte Bio-Bananen die Bestnote „Sehr gut“. Andere Sorten waren nachweisbar mit Pestiziden belastet. Zitrusfrüchte wie Orangen und Grapefruits hat das Lebensmittel- und Veterinärinstitut Oldenburg auf Pestizidbelastung getestet. Von den Sorten aus Bio-Anbau waren 16 von 17 rückstandsfrei, 80 Prozent der konventionellen Früchte hingegen belastet. Das ist eine schlechte Nachricht für die Menschen in den Anbauländern – und für uns, wenn wir die Früchte essen.

Auch der Wasserverbrauch spielt für die Bewertung der Nachhaltigkeit von Lebensmitteln eine große Rolle. Der Anbau etwa von Avocados mit künstlicher Bewässerung verstärkt den Wassermangel in Anbauländern, die ohnehin mit Wasserknappheit und Dürre zu kämpfen haben. Die künstliche Bewässerung können sich oft nur reiche Großplantagenbesitzer leisten, wodurch kleine Familienbetriebe zunehmend um ihre Existenz bangen. In Chile etwa ist Wasser Privatbesitz. Die Wasserrechte liegen in den Händen großer Avocado-Barone, während die Bevölkerung unter der extremen Trockenheit leidet und mancherorts mittlerweile auf Trinkwasser aus Tankwagen angewiesen ist.

Laut Waterfootprint.org haben Äpfel einen Wasserverbrauch von 125 Litern, bei Orangen sind es 560 Liter, bei Bananen 790 Liter, bei Mangos 1.800 Liter. Zum Vergleich der Blick auf andere Lebensmittel: Für Käse werden 3.000 Liter verbraucht, für Rindfleisch 15.000 Liter. Südfrüchte schneiden also etwas unterschiedlich ab. Milchprodukte und Fleisch liegen aber meist um das Mehrfache darüber.

Druck auf Bauern

Aufgrund ihrer Beliebtheit sind Bananen und Orangen wichtige Einkommensquelle für zahlreiche Kleinbauernfamilien in den Anbauländern. Diese werden jedoch mehr und mehr von Großplantagen verdrängt, für die außerdem riesige Flächen Land teilweise illegal abgeholzt werden. Die Bauern leiden unter dem Niedrigpreisdruck von Exporteuren, Importeuren und Supermärkten, da das Monopol in den Händen weniger großer Firmen liegt. Die Orangensaftfabriken etwa werden zu 75 Prozent von drei Großkonzernen kontrolliert. Diese drücken den Orangenpreis teilweise unter die Produktionskosten. Kleinbauernfamilien können diesem Druck nicht standhalten und verarmen. Durch den Klimawandel bedingte Naturkatastrophen wie Überschwemmungen bringen zusätzlich Ernteverlust und Qualitätseinbußen mit sich.

Gerade bei Südfrüchten und Orangensaft ist es daher sinnvoll, auf fair gehandelte Produkte zu achten. Für sie erhalten Kleinbetriebe nicht nur eine angemessene Bezahlung, auch die Arbeitsbedingungen sind besser und Kinderarbeit wird ausgeschlossen. Oftmals sind sie biologisch angebaut. Vor allem Bananen und Orangensaft werden vielfach auch aus fairem Handel angeboten.

Lisa-Maria Mehrkens ist freie Journalistin und Psychologin und lebt mit ihrer Familie in Chemnitz.

 

Crowdfarming direkt vom Baum

Orangen, Mangos, Grapefruits und Co. lassen sich auch direkt beim Bauernhof bestellen. Das sogenannte Crowdfarming unterstützt kleine Familienbetriebe in Ländern wie Spanien und Italien, manchmal auch in Deutschland. Das ist meist teurer als im Supermarkt, dafür sind viele Früchte biologisch angebaut und der unmittelbare Bezug zur Herkunft der Lebensmittel ist inklusive. Wer noch einen Schritt weitergehen möchte, kann hier auch einen Baum adoptieren und neben den Kosten für die Lieferung auch die Kosten für die Pflege vorab übernehmen. Dafür wird die gesamte Baumernte der Saison geliefert (crowdfarming.com).

 

7 Faustregeln

1. Unschlagbar: Unbehandeltes Obst aus dem eigenen Garten oder von wilden Hecken
2. Wenn es im Sommer und Herbst heimisches Obst gibt, auf Südfrüchte verzichten
3. Flugobst generell meiden
4. Südfrüchte aus dem nahen Ausland gegenüber denen aus Regenwaldgebieten bevorzugen
5. Es ist wirkungsvoller, Fleisch und Milchprodukte zu reduzieren als Südfrüchte
6. Wegen der Anbaubedingungen ist es bei Südfrüchten besonders sinnvoll, auf Fairtrade zu achten
7. Bio-Siegel sollten für Verzicht auf schädliche Dünger, Pestizide und Maßnahmen zum Artenschutz stehen, auch wenn das in anderen Ländern manchmal nicht so streng kontrolliert wird wie bei uns